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Bogenmittelpunktabstand: Bildparameter zur Bewertung der Verschiebung der Barton-Fraktur auf der Palmarseite

Zu den am häufigsten verwendeten Bildgebungsparametern zur Beurteilung distaler Radiusfrakturen gehören typischerweise der volare Neigungswinkel (VTA), die ulnare Varianz und die Radiushöhe. Mit zunehmendem Verständnis der Anatomie des distalen Radius wurden zusätzliche Bildgebungsparameter wie der anterior-posteriore Abstand (APD), der Teardrop-Winkel (TDA) und der Abstand zwischen Capitatum und Radiusachse (CARD) vorgeschlagen und in der klinischen Praxis angewendet.

 Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 1

Zu den häufig verwendeten Bildgebungsparametern zur Beurteilung distaler Radiusfrakturen gehören: a: VTA; b: APD; c: TDA; d: CARD.

 

Die meisten Bildgebungsparameter, wie etwa die Radiushöhe und die Ulnavarianz, eignen sich für extraartikuläre distale Radiusfrakturen. Bei manchen intraartikulären Frakturen, etwa der Barton-Frakturen, reichen herkömmliche Bildgebungsparameter jedoch möglicherweise nicht aus, um die Operationsindikation genau zu bestimmen und Leitlinien bereitzustellen. Es gilt allgemein die Ansicht, dass die Operationsindikation bei manchen intraartikulären Frakturen eng mit der Abstufung der Gelenkoberfläche zusammenhängt. Um den Grad der Verschiebung intraartikulärer Frakturen zu beurteilen, haben ausländische Wissenschaftler einen neuen Messparameter vorgeschlagen: TAD (Tilt After Displacement), der erstmals für die Beurteilung von Frakturen des hinteren Malleolus mit distaler Tibiaverschiebung eingesetzt wurde.

Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 2 Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 3

Am distalen Ende der Tibia bildet bei einer Fraktur des hinteren Knöchels mit hinterer Luxation des Talus die Gelenkfläche drei Bögen: Bogen 1 ist die vordere Gelenkfläche der distalen Tibia, Bogen 2 ist die Gelenkfläche des hinteren Knöchelfragments und Bogen 3 ist die Spitze des Talus. Bei einer Fraktur des hinteren Knöchelfragments mit hinterer Luxation des Talus wird der Mittelpunkt des Kreises, der durch Bogen 1 auf der vorderen Gelenkfläche gebildet wird, als Punkt T bezeichnet, und der Mittelpunkt des Kreises, der durch Bogen 3 auf der Spitze des Talus gebildet wird, wird als Punkt A bezeichnet. Der Abstand zwischen diesen beiden Mittelpunkten ist TAD (Tilt After Displacement), und je größer die Verschiebung, desto größer der TAD-Wert.

 Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 4

Das chirurgische Ziel besteht darin, einen ATD-Wert (Tilt After Displacement) von 0 zu erreichen, was auf eine anatomische Verkleinerung der Gelenkfläche hinweist.

Ebenso im Fall einer volaren Barton-Fraktur:

Die teilweise verschobenen Gelenkflächenfragmente bilden den Bogen 1.

Die Mondfacette dient als Bogen 2.

Der dorsale Aspekt des Radius (normaler Knochen ohne Fraktur) stellt Bogen 3 dar.

Jeder dieser drei Bögen kann als Kreis betrachtet werden. Da die Mondfacette und das volare Knochenfragment gemeinsam verschoben sind, hat Kreis 1 (gelb) den gleichen Mittelpunkt wie Kreis 2 (weiß). Der ACD stellt den Abstand von diesem gemeinsamen Mittelpunkt zum Mittelpunkt von Kreis 3 dar. Das chirurgische Ziel ist die Wiederherstellung des ACD auf 0, was eine anatomische Reposition bedeutet.

 Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 5

In der bisherigen klinischen Praxis galt ein Gelenkoberflächen-Step-off von <2 mm als Standard für die Reposition. In dieser Studie zeigte die ROC-Kurvenanalyse verschiedener Bildgebungsparameter jedoch, dass die ACD die höchste Fläche unter der Kurve (AUC) aufwies. Mit einem Grenzwert von 1,02 mm für die ACD zeigte sich eine Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 80,95 %. Dies deutet darauf hin, dass im Prozess der Frakturreposition eine ACD-Reduktion auf 1,02 mm ein sinnvolleres Kriterium sein könnte.

als der traditionelle Standard von <2 mm Abstand der Gelenkoberfläche.

Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 6 Bogenmittelpunktabstand: Bild Absatz 7

Die ACD scheint eine wertvolle Referenzfunktion für die Beurteilung des Verschiebungsgrades bei intraartikulären Frakturen konzentrischer Gelenke zu haben. Neben der bereits erwähnten Anwendung bei Tibiaplafondfrakturen und distalen Radiusfrakturen kann die ACD auch zur Beurteilung von Ellenbogenfrakturen eingesetzt werden. Dies bietet Klinikern ein nützliches Instrument zur Auswahl von Behandlungsansätzen und zur Beurteilung der Frakturrepositionsergebnisse.


Veröffentlichungszeit: 18. September 2023