Derzeit gibt es verschiedene Behandlungsmethoden für distale Radiusfrakturen, wie Gipsfixierung, offene Reposition und interne Fixierung, externer Fixationsrahmen usw. Die volare Plattenfixierung kann dabei zufriedenstellender sein, berichtet jedoch in der Literatur über eine Komplikationsrate von bis zu 16 %. Durch die richtige Wahl der Stahlplatte lässt sich das Komplikationsrisiko jedoch wirksam reduzieren. Dieser Artikel fasst die Merkmale, Indikationen, Kontraindikationen und Operationstechniken der volaren Plattenbehandlung von distalen Radiusfrakturen kurz zusammen.
1. Es gibt zwei Hauptvorteile der Palm-Seitenplatte
A. Es kann die Knickkraftkomponente neutralisieren. Die Fixierung mit abgewinkelten Fixationsschrauben stützt das distale Fragment und überträgt die Last auf den Radiusschaft (Abb. 1). Dadurch wird eine effektivere subchondrale Unterstützung erreicht. Dieses Plattensystem kann nicht nur distale intraartikuläre Frakturen stabil fixieren, sondern auch die anatomische Struktur des intraartikulären subchondralen Knochens durch eine fächerförmige Fixierung mittels Stift/Schraube effektiv wiederherstellen. Bei den meisten distalen Radiusfrakturen bietet dieses Dachsystem erhöhte Stabilität und ermöglicht eine frühzeitige Mobilisierung.
Bild 1, a, nach der dreidimensionalen Rekonstruktion einer typischen Trümmerfraktur des distalen Radius, achten Sie auf den Grad der dorsalen Kompression; b, virtuelle Reposition der Fraktur, der Defekt muss fixiert und durch eine Platte gestützt werden; c, Seitenansicht nach DVR-Fixierung, der Pfeil zeigt die Lastübertragung an.
B. Geringere Auswirkungen auf das Weichgewebe: Die Fixierung der volaren Platte erfolgt etwas unterhalb der Wasserscheidenlinie. Im Vergleich zur dorsalen Platte kann dies die Reizung der Sehne verringern und es steht mehr Platz zur Verfügung, wodurch ein direkter Kontakt zwischen Implantat und Sehne wirksamer vermieden werden kann. Darüber hinaus können die meisten Implantate durch den Pronator quadratus abgedeckt werden.
2. Indikationen und Kontraindikationen für die Behandlung des distalen Radius mit einer volaren Platte
a. Indikationen: Bei einer fehlgeschlagenen geschlossenen Reposition extraartikulärer Frakturen treten die folgenden Bedingungen auf: eine Dorsalwinkelung von mehr als 20°, eine Dorsalkompression von mehr als 5 mm, eine Verkürzung des distalen Radius von mehr als 3 mm und eine Dislokation des distalen Frakturfragments von mehr als 2 mm; die Dislokation der inneren Fraktur ist größer als 2 mm; aufgrund der geringen Knochendichte kann es leicht zu einer erneuten Dislokation kommen, sodass es für ältere Menschen relativ besser geeignet ist.
b. Kontraindikationen: Verwendung von Lokalanästhetika, lokale oder systemische Infektionskrankheiten, schlechter Hautzustand auf der volaren Seite des Handgelenks; Knochenmasse und Frakturart an der Frakturstelle, dorsale Frakturart wie Barton-Fraktur, Radiokarpalgelenkfraktur und -luxation, einfache Fraktur des Processus styloideus des Radius, kleine Abrissfraktur des volaren Randes.
Bei Patienten mit Hochenergieverletzungen wie schweren intraartikulären Trümmerfrakturen oder starkem Knochenverlust raten die meisten Wissenschaftler vom Einsatz volarer Platten ab, da solche distalen Frakturen anfällig für Gefäßnekrosen sind und eine anatomische Reposition schwierig ist. Bei Patienten mit mehreren Frakturfragmenten, erheblicher Dislokation und schwerer Osteoporose sind volare Platten kaum wirksam. Bei distalen Frakturen können Probleme mit der subchondralen Unterstützung auftreten, beispielsweise das Eindringen von Schrauben in die Gelenkhöhle. In einer aktuellen Veröffentlichung wurde berichtet, dass bei 42 Fällen intraartikulärer Frakturen, die mit volaren Platten behandelt wurden, keine Gelenkschrauben in die Gelenkhöhle eindrangen, was hauptsächlich auf die Position der Platten zurückzuführen war.
3. Chirurgische Fähigkeiten
Die meisten Ärzte wenden die volare Plattenfixierung bei distalen Radiusfrakturen auf ähnliche Weise und mit ähnlichen Techniken an. Um postoperative Komplikationen wirksam zu vermeiden, ist jedoch eine hervorragende Operationstechnik erforderlich. Beispielsweise kann die Reposition durch Lösen der Kompression des Frakturblocks und Wiederherstellen der Kontinuität der Kortikalis erreicht werden. Eine temporäre Fixierung mit 2–3 Kirschnerdrähten ist möglich. Bezüglich des zu verwendenden Zugangs empfiehlt der Autor den PCR (Flexor carpi radialis) zur Erweiterung des volaren Zugangs.
a, Temporäre Fixierung mit zwei Kirschnerdrähten. Beachten Sie, dass die volare Neigung und die Gelenkfläche zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig wiederhergestellt sind.
b. Ein Kirschnerdraht fixiert die Platte vorübergehend. Achten Sie dabei auf die Fixierung des distalen Endes des Radius (Technik zur Fixierung distaler Frakturfragmente). Der proximale Teil der Platte wird in Richtung des Radiusschafts gezogen, um die volare Neigung wiederherzustellen.
C. Die Gelenkfläche wird unter Arthroskopie feinjustiert, die distale Verriegelungsschraube/der distale Verriegelungsstift wird platziert und der proximale Radius wird schließlich reduziert und fixiert.
Wichtige PunkteZugangsweg: Der distale Hautschnitt beginnt an der Hautfalte des Handgelenks, und seine Länge kann je nach Frakturtyp bestimmt werden. Die Sehne des Musculus flexor carpi radialis und ihre Hülle werden distal des Handwurzelknochens und so proximal wie möglich präpariert. Durch Ziehen der Sehne des Musculus flexor carpi radialis zur ulnaren Seite werden der Medianusnerv und der Beugesehnenkomplex geschützt. Der Parona-Raum wird freigelegt, wobei der Musculus pronator quadratus zwischen dem Musculus flexor hallucis longus (ulnar) und der Arteria radialis (radial) liegt. Der Einschnitt wurde auf der radialen Seite des Musculus pronator quadratus vorgenommen, wobei ein Teil zur späteren Rekonstruktion am Radius verbleibt. Durch Ziehen des Musculus pronator quadratus zur ulnaren Seite wird der volare ulnare Winkel des Radius vollständiger freigelegt.
Bei komplexen Frakturtypen empfiehlt es sich, den distalen Ansatz des Musculus brachioradialis zu lösen, um dessen Zug auf den Processus styloideus radius zu neutralisieren. Zu diesem Zeitpunkt kann die volare Hülle des ersten dorsalen Kompartiments durchtrennt werden, um die distale Fraktur freizulegen. Die radiale Seite und der Processus styloideus radius werden blockiert, der Radiusschaft wird nach innen rotiert, um ihn von der Frakturstelle zu lösen. Anschließend wird der intraartikuläre Frakturblock mit Kirschnerdrähten reponiert. Bei komplexen intraartikulären Frakturen kann eine Arthroskopie zur Reposition, Beurteilung und Feinjustierung der Frakturfragmente eingesetzt werden.
Nach Abschluss der Reposition wird die volare Platte routinemäßig platziert. Die Platte muss sich in der Nähe der Wasserscheide befinden, den Ulnarisfortsatz bedecken und das proximale Ende der Platte sollte die Mitte des Radiusschafts erreichen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, die Plattengröße nicht geeignet ist oder die Reposition nicht zufriedenstellend ist, ist die Operation immer noch nicht perfekt.
Viele Komplikationen hängen stark mit der Platzierung der Platte zusammen. Wird die Platte zu radial platziert, begünstigen sie Komplikationen im Zusammenhang mit dem Musculus flexor hallucis longus; wird die Platte zu nahe an der Wasserscheide platziert, kann der Musculus flexor digitorum profundus gefährdet sein. Eine Frakturreposition auf die volare Dislokationsdeformität kann leicht dazu führen, dass die Stahlplatte nach volar vorsteht und direkt mit der Beugesehne in Kontakt kommt, was schließlich zu einer Sehnenentzündung oder sogar einem Riss führt.
Bei Osteoporosepatienten wird empfohlen, die Platte möglichst nahe an der Wasserscheidelinie zu platzieren, jedoch nicht darüber hinaus.. Kirschnerdrähte können verwendet werden, um den der Ulna am nächsten gelegenen subchondralen Bereich zu fixieren, und die nebeneinander angeordneten Kirschnerdrähte sowie Verriegelungsnägel und -schrauben können eine erneute Verschiebung der Fraktur wirksam verhindern.
Nachdem die Platte korrekt platziert wurde, wird das proximale Ende mit einer Schraube fixiert und das Ulnarloch am anderen Ende der Platte vorübergehend mit einem Kirschnerdraht fixiert. Intraoperative Fluoroskopie (anterior-posteriore Ansicht, laterale Ansicht, 30°-Lateralansicht des Handgelenks) zur Bestimmung der Frakturreposition und der internen Fixierungsposition. Wenn die Position der Platte zufriedenstellend ist, sich der Kirschnerdraht jedoch im Gelenk befindet, führt dies zu einer unzureichenden Wiederherstellung der volaren Neigung. Dies kann durch Zurücksetzen der Platte mithilfe der „distalen Frakturfixierungstechnik“ behoben werden (Abb. 2, b).
Wenn es sich um dorsale und ulnare Frakturen (ulnarer/dorsaler Die Punch) handelt und eine vollständige Reposition unter Verschluss nicht möglich ist, können die folgenden drei Techniken angewendet werden:
1. Pronieren Sie das proximale Ende des Radius, um es von der Frakturstelle fernzuhalten, und schieben Sie die Fraktur der Lunatumgrube durch den PCR-Verlängerungsansatz in Richtung Handwurzel.
2. Machen Sie einen kleinen Einschnitt auf der dorsalen Seite des 4. und 5. Kompartiments, um das Frakturfragment freizulegen, und befestigen Sie es mit Schrauben im ulnarsten Loch der Platte.
3. Geschlossene perkutane oder minimalinvasive Fixierung mit Hilfe einer Arthroskopie.
Nach zufriedenstellender Reposition und korrekter Platzierung der Platte ist die endgültige Fixierung relativ einfach. Wenn der proximale ulnare Kirschnerdraht richtig positioniert ist und sich keine Schrauben in der Gelenkhöhle befinden, kann eine anatomische Reposition erreicht werden.
Erfahrung bei der Schraubenauswahl: Aufgrund der starken Zertrümmerung der dorsalen Kortikalis kann es schwierig sein, die Schraubenlänge genau zu messen. Zu lange Schrauben können zu einer Reizung der Sehne führen, und zu kurze Schrauben können das dorsale Fragment nicht stützen und fixieren. Aus diesem Grund empfiehlt der Autor die Verwendung von Gewinde- und mehrachsigen Verriegelungsschrauben im Processus styloideus radii und im ulnarsten Loch sowie die Verwendung von polierten Stab-Verriegelungsschrauben an den übrigen Positionen. Die Verwendung einer stumpfen Spitze vermeidet eine Reizung der Sehne, selbst wenn der dorsale Ausgang verwendet wird. Zur proximalen Verriegelungsplattenfixierung können zwei Verriegelungsschrauben + eine normale Schraube (durch die Ellipse gesetzt) zur Fixierung verwendet werden.
4. Zusammenfassung des Volltextes:
Die Fixierung distaler Radiusfrakturen mit einer volaren Nagelplatte kann eine gute klinische Wirksamkeit erzielen, die hauptsächlich von der Auswahl der Indikationen und hervorragenden chirurgischen Fähigkeiten abhängt. Mit dieser Methode lässt sich eine bessere frühe Funktionsprognose erzielen, es gibt jedoch keinen Unterschied hinsichtlich der späteren Funktion und Bildgebungsleistung zu anderen Methoden. Die Häufigkeit postoperativer Komplikationen ist ähnlich. Bei externer Fixierung, perkutaner Kirschnerdrahtfixierung und Gipsfixierung geht die Reposition verloren. Nadelkanalinfektionen treten häufiger auf; und Probleme mit der Strecksehne treten bei distalen Radiusplattenfixierungssystemen häufiger auf. Bei Patienten mit Osteoporose ist die volare Platte nach wie vor die erste Wahl.
Veröffentlichungszeit: 12. Dezember 2022